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Gunststoff im Trend: LEDER – SINNLICH & GEHEIMNISVOLL

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Gunststoff im Trend: LEDER – SINNLICH & GEHEIMNISVOLL

Unsere schönsten Parfums mit Leder

Lederparfum? Ein olfaktorisches Phantom!

Einer der immer häufiger nachgefragten Duftnuancen ist „ledrig“.
Dabei ist diese sinnliche, starke, aromatische Note keineswegs eine Erfindung der Neuzeit, sondern eigentlich sogar ein Klassiker. Und es entwickelte sich beinah „zufällig“, denn ursprünglich trachtete man danach, den typischen Ledergeruch zu „übertünchen“: Im 16. Jahrhundert waren sündhaft teuere Lederhandschuhe, die sich nur der (Geld)Adel leisten konnte, der letzte Schrei in Paris. Um den für die fürnehme Klientel als „stechend“ wahrgenommenen Geruch, der in Kürschnereien und Gerbereien nunmal entstand, abzumildern, parfümierten Handschuhmacher ihre teueren Erzeugnisse mit Duftölen. Der Erste, der hingegen vom Originalduft von Leder so begeistert war, dass er nach der Herstellung eines Lederparfums verlangte, war George III von England. Es existiert noch heute unter dem Titel „The Royal English Leather“. Aber, und der Leser ahnt es bereits, im Grunde ist Lederparfum ein olfaktorisches Phantom. Denn man kann den Eigenduft des Materials nicht von der Tierhaut extrahieren. Man „baut ihn nach“ – aus verschiedenen Duftölen pflanzlichen Ursprungs (z.B. Wacholder), die dann ein Aroma ergeben, das uns an Leder erinnert.

Lederduft erobert die Popkultur

Über die Jahrhunderte und Jahrzehnte wurde Leder, das man zunächst nur beim exzentrischen Adel verortete, auch vom Volke entdeckt und für breitere Schichten zugänglich. Es hielt sozusagen Einzug in den Alltag. In den 1920ern assoziierte man seinen typischen Duft etwa mit den wertigen Chesterfield-Ledersofas der gediegenen (Herren)Salons und vornehmen Hotels.

In den 50ern schnappte sich, nach den verstörenden und gestrengen Kriegsjahren, die Jugendkultur den coolen Stoff – Elvis Presley und Marlon Brando („Der Wilde“) standen, mit Lederjacke, für Aufbruch und Revolte. Zeitgleich mit der Blue Jeans begann der Aufstieg des Leders in der jungen Mode. Sie standen für Unangepasstheit, Nonkonformismus und einen neuen Wind. Freilich drohte das Leder dadurch in konservativeren Kreisen und bei eher traditionellen Modehäusern als No-Go ins Abseits zu geraten. Eine Fernseh-Krimiheldin sollte dann für den endgültigen Durchbruch und Akzeptanz sorgen.

In den 60ern gelang über das neue Medium Fernsehen die überraschende Kanonisierung des Leders in die angesagten Stoffe der Mode… durch eine weltweit erfolgreiche, neuartige weibliche Fernseh-Ikone: Emma Peel in „Mit Schirm, Charme und Melone“. Was ihrer Serien-Vorgängerin Honor Blackman nicht ganz gelang, schaffte Diana Rigg: Durch die Britin wurde Leder über Nacht zum weltweit begehrten Fashion-MustHave. In Leder-Outfits stellte sich die Agentin verrückten Wissenschaftlern und mordenden Robotern mutig entgegen. Leder wurde zum Inbegriff für neues weibliches Selbstbewusstsein. Foto (c)studiocanal, keine Rechte am Bild

Leder - Duft der Wertigkeit

In besagten 60ern wurde auch das Automobil mehr und mehr zum finanziell stemmbaren Standard in den Privathaushalten. Mehr noch: In den Wirtschaftsboom-Jahren wurde es sogar zum Kult, entwuchs also Vernunft-Kategorien wie „Funktionalität“ und „Verlässlichkeit“. Fürderhin gestattete man sich, schicke Wagen auch als Prestigeobjekte anzusehen. Zur Leistungsstärke wünschte man sich Schönheit und Wertigkeit in der Ausstattung. Ledersitze und Lederlenkräder wurden zum Tüpfelchen auf dem I des Fahrkomforts. Und wer sich Echtlederausstattung nicht leisten konnte, setzte auf Kunstleder – in jedem Fall war „Leder“ das Eichmaß, die Norm, auf die sich jeder Autofreund bezog. Der typische wertige Duft eines Wagens rührte nicht zuletzt von den Ledersitzen her. Wohnkultur: Sitzgarnituren aus Leder, Sofas und Sessel, verloren jetzt auch ihren förmlichen 20er-Jahre-Nimbus und hielten Einzug in „ganz normale“ Wohnzimmer. 

Leder - Sinnliches Fetischobjekt

Das eigenwillige, sinnliche Gefühl von Leder auf der Haut, regte schon immer unsere Sensorik auf ganz besondere Art und Weise an. Man fühlt sich „exotisch“, bisweilen erhaben, geschützt. Leder umflort den Körper ganz anders als Wolle oder Seide. Kein Wunder, dass Leder stets auch erotische Fantasien beförderte und über die Jahrhunderte hindurch zum wahren Fetisch-Stoff wurde. Ledermieder, Lederpeitschen, Lederstiefel, worüber man nicht sprach – in den Underground-Clubs, etwa im Berlin der Zeit nach dem ersten Weltkrieg, war das Material allgegenwärtig. Noch war es in dieser spielerischen Form aber weit entfernt von Salonfähigkeit. Lediglich Andeutungen erlaubte man sich in den prüden Medien der 50er und 60er Jahre. Auch hier müssen wir noch einmal zu der TV-Spionin Emma Peel zurückkehren: In der, in Deutschland nicht ausgestrahlten, Episode „A touch of Brimstone“ unterwandert Diana Rigg als Emma in einem – für damalige Verhältnisse sehr gewagten – sexy Fetisch-Outfit als „Queen of Sin“ einen Verbrecherclub. Dies kann als „Urknall“ für die spätere selbstbewusste Sichtbarkeit der Fetisch-Szene, ob queer oder straight, gesehen werden. Ab „Mit Schirm, Charme und Melone“ erkämpfte sich das sinnliche Spiel mit Leder stetig an Boden in der Akzeptanz im bürgerlichen Mainstream. Heute gilt Leder als akzeptiert und auch sein Einsatz als Fetisch im Liebesspiel ruft keinerlei Empörung mehr hervor. Mit heißen Club- und Liebesnächten assoziiert man auch die Düfte und Parfums, die gerade den sinnlichen Aspekt des Leders „nachbauen“ wollen. Kein Zweifel: Lederdüfte sind hip.

Geheimnisvoll. Dunkel. Aufregend. Und nicht nur für Männer.

Wir lernen: Der „Duft von Leder“ wird noch heute als geheimnisvoll, dunkel, behaglich, wertig, heimelig und gleichzeitig als aufregend empfunden. Hier stellen wir ein paar unserer beliebtesten Parfums mit Leder-Assoziationen kurz vor…

J.F. SCHWARZLOSE BERLIN: "Leder 6"

► J.F. SCHWARZLOSE BERLIN: „LEDER 6“
Vom Fleck weg Kult in unserem Shop und im Ladengeschäft! Leder 6 bringt den traditionellen Charakter der frühen Komposition „Spanisch Leder“ aus dem Jahr 1921 in die Moderne. Die wilde Basisnote aus Weihrauch und Japanischem Storaxharz wurde von “Spanisch Leder“ übernommen und repräsentiert die verruchte Erotik der alten Tage. Mit den sinnlichen Ledernoten sowie der Safranblüte in der Kopfnote verbindet Leder 6 als aufregendes neues Parfum die Traditionen der Duftherstellung mit den wilden Berliner Nächten von heute.

MOLTON BROWN: "Russian Leather"

► MOLTON BROWN: „RUSSIAN LEATHER“ (als EdP oder EdT)
Beflügeln Sie Ihre Sinne mit diesem wild-raffinierten Eau de Parfum. Sibirische Kiefer trifft auf schwarzen Amber, Vetiverwurzel und Geranie, um intensive holzige Akzente zu setzen. Der Duft präsentiert sich in einem edlen Glasflakon mit einzigartiger, kugelförmiger Edelharz-Kappe.
(Anmerkung: „Russisches Leder“ ist ein traditioneller Begriff der Parfumherstellung. Während „Spanisches Leder“ mit blumigen und fruchtigen Nuancen angereichert wurde, steht die russische Variante eher für den herberen Duft wie etwa den alter Militäruniformen.)

FERRAGAMO: "Intense Leather"

► FERRAGAMO: „INTENSE LEATHER“
Endlich eine junge, moderne olfaktorische Interpretation des Kult-Kleidungsstoffes. Die mitunter etwas verstaubten Assoziationen, die man-n hat wenn man-n an „Leder“ denkt, können mit diesem Eau de Parfum getrost zu den Akten gelegt werden. „Intense Leather“ hat nichts mehr von abgetragenen, verrauchten Lederjacken von berufsjugendlichen Alt-Hippies und Rock’n Rollern. Das Männerbild ist vielschichtiger geworden – Ferragamo bringt Lederduft in eine neue Zeit. Intensiv. Edel. Frisch.

TRUSSARDI: "Piazza Alla Scala"

► TRUSSARDI: „LE VIE DI MILANO: PIAZZA ALLA SCALA“
Nicht vordergründig, sondern eher subtil und sanft und blass wird hier eine Ledernuance als Hauch eingesetzt. Edle Gewürze und luxuriöser Saffran. Sanftes Leder und majestätischer Jasmin. Eine wohlwollende Mischung aus verschiedenen Hölzern und Patschuli. Absolut Unisex.

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