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Haus der Düfte testet: CARTHUSIA „A’MMARE“

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Haus der Düfte testet: CARTHUSIA „A’MMARE“

Klaus-in-da-Haus sagt: Ehrgeiziger Neubeginn

Als eine der ersten Parfümerien in Deutschland durften wir ihn probeschnuppern, den neuen „A’Mmare“ von Carthusia. Dieses Parfum signalisiert wie keines zuvor in der Geschichte der Manufaktur auf Capri den Wunsch zum weiteren Perfektionieren des eigenen Anspruchs, der eigenen Vision – als auch die nach dem Schicksalsjahr 2020 in der Luft schwebenden allgemeinen Sehnsucht nach Reinigung und Neubeginn. Visuell, olfaktorisch, haptisch – dies ist nicht einfach nur ein weiteres „Marketing“-Produkt im Portfolio eines Duftherstellers. A’Mmare ist produktgewordene Zeitenwende.

Das olfaktorische Kernthema Carthusias bleibt erhalten: Capri, seine Pflanzenwelt und das Meer. Ganz in der Tradition von Carthusia wird A’mmare als rein handwerklich hergestelltes Parfum mit den hochwertigsten Ingredienzien seiner Ursprungsinsel komponiert. Wie häufig, wir sprachen es in diesem Blog schon an anderer Stelle an, kann man die Themen „Meer“, „Regionalismus“, „Reise“, innerhalb einer Linie eigentlich noch variieren ohne in Redundanzen zu verfallen? Ist hier die optisch versprochene Innovation überhaupt noch möglich? So kunstvoll wurden aquatische Eindrücke bereits in der Parfumwelt umgesetzt – man denke etwa nur an James Heeleys Meisterwerk „Sel Marin – dass man der olfaktorischen Beschwörung des Nautischen kaum noch Abwandlungen und Verfeinerungen zutraut. Anders ausgedrückt: Als Carthusia einen neuen Duft ankündigte, der sich einmal mehr mit „Meer“ befasst, übermannte uns nicht eben eine gespannte Erwartungshaltung. Zunächst klang alles wie „business as usual„. Meer, Sonne, Ferien, Reise, Italien, weisse Bescheid. Jetzt wo uns das Parfum vorliegt, wird klar: Wo der kreative Geist waltet, sind der Innovation keine Grenzen gesetzt. Nie war Carthusia so treffgenau und subtil beim Nachbilden der Meeresgischt Capris. Die Syntax ist eine andere: Es beginnt mit dem Wasser.

Wo Carthusias Klassiker wie „Mediterraneo“ zumeist mit zitrischen Akkorden anfangen, wurden diesmal der hesperidischen Kopfnote markante Meeressalzkristallnoten beigemengt. Dies bewirkt unmittelbar ein Gefühl von schwebender Kühle, man assoziiert Gischt und eine leicht metallische Erfrischung, wie man sie erlebt, wenn man im Frühsommer einen Tacken zu früh ins Meer springt und erst einmal blitzartig von seiner Kühle überwältigt wird. Dieser wunderschöne wonnige Schrecken des ersten Wasserkontaktes. Dann gewöhnt man sich rasch an die Frische und spürt die barmherzige Wärme des Wassers. Olfaktorisch hier verkörpert durch Bergamotte die von warmwürzigem Rosmarin begleitet wird. Sonnenbeschienene Minzblätter bewahren das Gefühl der Erfrischung und tragen es weiter durch die gesamte Komposition. Kühle und Wärme in einem imposanten, runden Auftakt zugleich – kaum habe ich je das Meer so naturgetreu in der Nase gehabt wie bei „A’Mmare“. Vergleiche mit Meisterwerken der Haute Parfumerie wie „Sel Marin“ von Heeley aber auch „Nothing But Sea And Sky“ von Une Nuit Nomade sind hier nicht zu hoch gegriffen.

Die Wärme des Ufers, des Festlandes, wird diesmal von Patchouli und Moschus nachgezeichnet. Denn kein Meer ohne Küste. Keine Region ohne vollständige Topographie. Das Land gehört zum Meer dazu – kaum eine Manufaktur versteht sich darauf so gut wie Carthusia. Schlenker und Ausreisser in die übersprudelnde Süße, wie manche Trägerin*nen dies vielleicht bei Titeln wie „Ligea“ oder „Tuberosa“ empfinden, sind hier jedoch nicht zu befürchten. Das Bild bleibt immer harmonisch. kristallin und meeres-orientiert. „A’Mmare“ ist Carthusias konsequentester vom Meer inspirierter Duft. Auch das Gujakholz dient zur Abrundung und Erdung, verleiht der Komposition an keiner Stelle unnötige würzige Unwuchten.

Vielleicht könnte man die Dramaturgie des Parfums so zusammenfassen: Ein erfrischender Tauchgang mit anschließendem Spaziergang mit Blick auf die Küste, Mehr als nur ein bemühtes Erzeugen von Ferienstimmung – es ist die olfaktorische Nachzeichnung einer spezifischen Botanik. Diese findet sich auch auf dem ungewohnt farbenfrohen Flakon des Duftes wieder, der von Paola Tassetti entworfen wurde. Detaillierte, künstlerische Zeichnungen der Pflanzenwelt bebildern den spezifischen Zauber Capris.

►►►FAZIT: „A’Mmare“ – alles neu bei Carthusia. Ein olfaktorischer Neubeginn, der die Tradition und die Kernkompetenz der Manufaktur aufs Beste bewahrt und weiterführt. Neue Optik, neue Komposition, symbolisch für den Neustart unserer Welt in die Sinnlichkeit nach dem Katastrophenjahr 2020/21. Wer glaubt, man könnte dem Thema „Meeresduft“, Frische, Reise, Ferien, Capri, Regionalismus keine neuen Nuancen mehr abgewinnen, wird von „A’Mmare“ nicht nur überrascht, sondern auch verblüfft werden. Wir sagen einen großen Erfolg für Carthusia voraus und halten ihn für den vielleicht besten Duft des Hauses.

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